Saisonstart 2024/25

Mit der 1. Lieferung am Donnerstag, den 04.04.24 begann die neue Saison diesmal fast zeitgleich mit der Kirschblüte. Laut DWD die wohl früheste Blüte seit 1992. Wir sind gespannt, welche Gemüsesorten uns in den nächsten Jahren durch den "Winter" begleiten werden und welches Getreide am besten unter Wasser angebaut werden kann. Als Landwirte sind wir ja einiges an Rückschlägen gewöhnt. Wir wollen uns aber nicht mit Fatalismus durchs Jahr ackern, sondern setzen lieber auf die Resilienz unserer Anbaumethoden, auf kreative Lösungen aus der Praxis und nicht zuletzt: auf solidarischen, gemeinschaftlichen, sozialen Ausgleich. Auf Risikoteilung und die helfende Hand in der Not. Also auf Euch! Danke an alle, die dabei geblieben sind und an alle, die neu dazu gekommen sind.

Vereinsentwicklung

Wir sind gewachsen. Seit 01. April 2024 versogen wir bereits 120 Haushalte mit Brot, Gemüse und tierischen Produkten. Wir haben noch ein paar letzte Anteile frei und freuen uns die möglichst bald zu vergeben!

Das Arbeitskollektiv

Es wird wieder lebhafter. Nachdem die selbstorganisierte Mittagskantine aufgrund der reduzierten Arbeitszeiten im Winter etwas eingeschlafen war, nimmt das Hofleben wieder spürbar an Fahrt auf. Das merkt man zum Beispiel daran, dass die Stühle plötzlich nicht mehr für alle reichen und das gekochte Essen aufgebraucht ist, bevor die Letzten aus ihren Arbeitsbereichen zurück sind. Es bedeutet aber auch, dass uns auch in diesem Jahr wieder tolle Menschen Woche für Woche unterstützen und wir weiter wachsen. Einige kommen aus der Winterpause zurück, andere sind ganz neu dabei. So gesehen freuen wir uns auf warme, sonnige Tage auf den Terrassen und ein herzliches, geselliges Beisammensein. Wer braucht schon Streit, wenn es Eiskaffee geben könnte?

Tierhaltung / Grünland / Käserei

Mit Trauer blicken wir auf die vergangenen Wochen zurück, die von Tod und Abschied geprägt waren. Überleben und Sterben lagen leider allzu oft dicht beieinander. Nachdem Kamille (Bild oben) nach der Geburt zwei Tage nicht mehr aufstehen konnte, ist zum Glück für beide alles gut ausgegangen. Für die 6-jährige Kuh Nori (unteres Bild) verlief die Geburt wie gewohnt problemlos. Eine durch E.Coli ausgelöste Blutvergiftung in den darauf folgenden Wochen wurde leider zu spät erkannt und behandelt. Sie starb am 11.3.2024. Ihr Kalb ist wohlauf und kann in der Mutterkuhherde bei den meisten mittrinken. Für uns bleibt neben dem Schock die Frage offen, warum sich in diesem, unserem 3. Jahr auf dem Hof, plötzlich die Probleme häufen. Die Fehleranalyse läuft.

Ackerbau / Bäckerei

Wie eingangs erwähnt, blicken wir auch mit Sorge in die Zukunft des Getreideanbaus. Der milde und sehr nasse Winter hat bei Weizen und Roggen Spuren hinterlassen. Während ein Großteil des Weizens noch einen recht guten Eindruck macht, waren wir beim Roggen eher skeptisch. Nach einiger Bedenkzeit haben wir uns jedoch gegen einen kompletten Umbruch entschieden. Es bleibt zu hoffen, dass die zu erwartenden Ertragseinbußen nicht allzu gravierend ausfallen. Der Anbau von reinen Winterkulturen mit großen Reihenabständen und Untersaaten birgt offensichtlich seine Gefahren.
Wir freuen uns über verbesserte Bäckereitechnik und neue Kooperationen mit dem Ellershäuser Bauernladen und dem Lossehof in Kaufungen. Es sieht gut aus, dass wir in diesem Jahr den Ackerbau komplett refinanzieren können. Das wäre bei dem Maximum von 2 Hektar im Anbau pro Saison schon eine wahre Leistung.
Und weil es Spaß macht, experimentieren wir dieses Jahr noch mit einer Weizen-Senf-Kombination. Achtung, es kann scharf werden!


Gemüsebau

Der Gemüseanbau zieht wieder um.
April, April! oder doch nicht? Ab dieser Saison wird das gesamte Freilandgemüseanbau in den "Marktgarden" verlegt. Da uns die nötige Traktortechnik fehlt bzw. zu wenig Fläche zur Verfügung steht, haben wir uns für diesen Umzug entschieden. Vorteil: Wir können immer auf die Fläche und haben mehr Flexibilität im Anbau. Leider bedeutet es auch mehr Hand- und Kopfarbeit.
Die warmen Tage haben die Folienkulturen gut wachsen lassen. Die ersten Kulturen in diesem Jahr sind bereits erntereif. Einige Direktsaaten (Möhren, Zuckererbsen, dicke Bohnen etc.) sind schon in der Erde und in den letzten Wochen haben wir die erste richtig große Ladung Jungpflanzen gepflanzt. Das Winterlager leert sich. Jutta ist mit Freude und Motivation ins Team zurückgekehrt und wir fühlen uns gut organisiert für die neue Saison.
Mit dem Rolltunnelbau und der Gewächshausplanung geht es voran. Außerdem freuen wir uns auf die Teilnahme am Praxisforschungsverbund zum Thema Untersaaten im Gemüsebau für die nächsten 3 Jahre.
Vielen Dank an Jakob für den Selbstbau eines "neuen" Jungpflanzenhängers.
So kommen wir weiter.

Schulbauernhof und ObstbaumAG

Schulklassen beleben den Hof und das Gelände. Nach einigen personellen Veränderungen im Team des Schulbauernhofes muss sich noch einiges neu (er)finden. Gemeinsam mit den Kindern, dem Naturpark Frau-Holle-Land und dem Hessischen Rundfunk wurden am 26.3.2024 auf einer unserer Flächen 25 Obstbäume gepflanzt und zahlreiche Nistkästen aufgehängt.

Auf eine neue, vielfältige, bunte und geschmackvolle Saison 2024/25!

Eure aufgewärmten Kollektivistas

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