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Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir das erste Mal alle zusammen hier auf dem Hof im roten Haus am Tisch gesessen und die Hofübernahme gefeiert. Wir haben uns 2021 zusammengetan und uns entschieden diesen Hof im malerischen Nordhessen gemeinsam als Kollektiv weiter zu führen. Seit diesem Tag ist einiges passiert und es fällt sowohl leicht, wie auch schwer sich nochmal an diese vergangenen Tage, Wochen und Monate zurück zu erinnern.
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Von der Hofübergabe, dem direkten eingrooven in den Tier- und Arbeitsalltag mit vielen kalten und sehr spannenden Tagen zu den wöchentlichen Betriebsbesprechungen, selber Entscheidungen für das Jetzt und das Irgendwann zu treffen. Manchen Wochen, an denen so wenige Menschen da waren, dass der Hof fast verlassen wirkte, zu Tagen wo es schwer war mal ein stilles und zurückgezogenes Plätzchen zu finden weil überall irgendwer rumwuselte. Das erste Kalb, die erste Getreideernte, erste Obsternte, Aufbau vom ersten (und zweitem) Folientunnel. Zeiten wo Belastungsgrenzen herausgefordert wurden und Zeiten wo geschaffenes gefeiert werden konnte.
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Kurz um, ein sehr vielseitiges erstes Jahr!
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Als Kollektiv haben wir uns in dieser Zeit stark weiter entwickelt und verändert. Die Wohl größte Veränderung war der Umschwung von der vorherigen Planungsebene zur alltäglichen Hofarbeit, welche für die ein oder andere Planungsphase nicht mehr die Ruhe ließ. Durch die laufende Fusion mit der SoLawi Freudenthal und dem Umzug/Aufbau vom Gemüsebau ist das Gemüseteam auch stetig vor Ort gewesen und im nächsten Jahr wird sich unsere Mitgliederzahl damit locker verdoppeln. Die Zusammenarbeit mit dem Schulbauernhof hat in diesem Jahr wieder eine Vielzahl an Kindern auf den Hof geführt und uns ermöglicht durch Ressourcenteilung größere Anschaffungen wie den neuen Backofen zu meistern.
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Auch in der Gruppe selber gab es ein paar Veränderungen. So hat eine Person aus der Startcrew nach mehreren Monaten des sich langsam rausziehens das Projekt im Frühjahr verlassen. Eine weitere ist nach mehreren Monaten aus der Ferne den Prozess beobachtend, teils begleitend, nun wieder in die Region gezogen und wird vielleicht wieder ein aktiveres passives Mitglied sein. Dazu freuen wir uns über das im Frühjahr geborene Mensch, welches Teil unseres Hofallltags wurde und seitdem mal hier und dort den eigenen Stempel aufdrückt. Nach mehreren Monaten Prozess und viel hin und her, verworfenen Ideen und etwas Zeit auf dem Hof anzukommen haben wir uns nun endlich für einen Namen entscheiden können. - "Höhberg-Kollektiv" - . Ein Name, vor allem angelehnt an den Höhberg, welcher sich direkt hinter Hof und Schulgebäude befindet und an welchem wir den Großteil unserer (arrondierten) Flächen haben. Den Namen "Hutzelberghof" wollen wir gerne für den Hof weitertragen, was wir auch bereits vor Kauf mit dem Schulbauernhof beschlossen hatten. Für uns ist es schön als eigenständige Gruppe in dieser Hofkooperation nun auch unseren eigenen Namen zu haben. Logo und so sind noch in Arbeit, aber wir wollen uns damit nicht stressen, also müsst ihr noch etwas darauf warten.
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Natürlich hat auch vieles nicht so geklappt wie wir es uns vorgestellt haben und vieles war auch anstrengend. Lange und zähe Besprechungen, ein gebrochener Fuß, platte Reifen, gescheiterte Förderanträge, gerissene Gewächshausfolien, ausgebrochene Kühe, Misserfolge in Käserei und Bäckerei, hin- und her mit Finanz- und Bauamt, Krankheitsausfälle... Es war oft nicht leicht und wir sind auch erschöpft von diesem ersten Jahr und genießen ein paar Tage der Winterruhe, auch um das letzte Jahr zu reflektieren
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Wir möchten zum Jahresabschluss nochmal allen danken, die im letzten Jahr uns und das Projekt unterstützt haben. Dank der Direktkreditgeber*innen konnten wir all unsere Investitionspläne umsetzen und damit auf einen Bankkredit verzichten. Die größeren Anschaffungen waren hier wohl ganz klar die Gewächshäuser, die Rundbogenhalle und der Brunnen, aber auch neue Maschinen wie eine Sähkombi für den Ackerbau und einen Einachser für den Gemüsebau. Und ohne die vielen helfenden Hände wäre der ganze Aufbau nicht möglich gewesen! Wir hätten wohl die gerissene Gewächshausfolie nicht geklebt - und schlussendlich aufgezogen bekommen ;)
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Wir haben in 2022 vieles zum ersten Mal gemacht und dabei ne Menge gelernt. Das nehmen wir mit in 2023 und es bleibt die Hoffnung (und etwas Zuversicht), dass das zweite Jahr ein wenig leichter wird als das erste.
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Gegen die graue Januar Stimmung ein Bild von uns aus dem Sommer. Es fehlen Rosa & Kristin, sowie das zweite Kind das sonst bei uns auf dem Hof rumspringt.
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Solawi Freudenthal
Zum 31.12.2022 haben wir die Hoffstelle in Freudenthal abgegeben.
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Damit gehen 11 Jahre Gärtnerei und Solidarische Landwirtschaft an diesem Standort zu Ende. Wir schauen mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Dieser Ort war immer ein Lernort und ein Ort für Begegnungen, hier wurde viel gegärtnert und Arbeit investiert, übers gärtnern gefachsimpelt, aber auch über kollektive Arbeitsstrukturen, kleinstrukturierte Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Agrarpolitik diskutiert.
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Wir werden den Ausblick von "Belle vue" (die höchste Ackerfläche) in Erinnerung behalten. Doch wir schauen vor allem nach vorn: auf hochwertigere, zusammenhängende, weniger steile Ackerflächen, für die wir langfristige Planugssicherheit haben - auf eine verbesserte Infrastruktur für Bewässerung und Anbau und auf die Zusammenarbeit im Höhberg-Kollektiv. Unsere Ziele bleiben weiterhin den Anbau zu verbessern und ökologisches Gemüse für die Region anzubauen, aber auch unsere eigenen Arbeitsbedingungen zu verändern und einen Ort zu schaffen an dem Menschen auch langfristig arbeiten können und wollen.
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Danke an alle Menschen die die Solawi Freudenthal möglich gemacht haben. An die Pionier*innen die diesen Ort aufgebaut haben, an alle ehemaligen und aktuellen Mitglieder, Gärtner*innen, Praktikant*innen und Unterstützer*innen. Ihr seid in Oberrieden immer herzlich willkommen.
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Ohne die Freudenthal-Crew wäre der Umzug des Gemüsebaus nicht möglich gewesen. Es fehlen einige Menschen die bei Krankheit eingesprungen sind und die Lagerernte unterstützt haben, sowie alle die gegen Anteil aufm Acker mitgearbeitet haben. Außerdem Marina & Stefanie, die im Hintergrund Buchhaltung und Mitgliederverwaltung am laufen gehalten haben.
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